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Professioneller Tomatenanbau im Freiland mit Stützgerüst
Der Anbau von Fruchtgemüse im Freiland ist besonders für Betriebe interessant, die nur über begrenzte Gewächshausflächen verfügen. Durch die richtige Technik und Sortenwahl lässt sich das Angebot an Tomaten so einfach erweitern.
Zeitplan für Beetvorbereitung und Pflanzung
Anfang Mai
Beete lockern und pflanzfertig machen. Die einzelnen Pflanzlöcher düngen, bspw. mit 50 g Schafwollpellets je Loch.
Mitte Mai
Tomaten pflanzen und angießen.
Ende Mai/Anfang Juni
Je nach Witterung bewässern.
Erneut Hacken.
Mulchschicht (mind. 10 cm, z. B. Silage) aufbringen. Der Boden sollte schon warm sein (mind. 20 °C). Ziel: kein weiteres Hacken und Jäten.
Tropfschläuche auf der Mulchschicht verlegen.
Wir empfehlen, das Stützgerüst erst einige Zeit nach der Pflanzung aufzustellen, um so noch einmal ohne Hindernis mit der Maschine hacken oder häufeln zu können.
Tomaten an Schnüren (ggf. HD-Haken) aufhängen.
Aufbau des Stützgerüstes
Das Gerüst sollte stabil aufgebaut werden, da die zu tragende Last insgesamt sehr hoch ist und durch den Wind noch weitere Zugkräfte auf das Gerüst wirken. Pro Pflanze kann gut mit einer Last von 2 bis 3 kg Fruchtgewicht gerechnet werden.
1. Eckpfosten
Durchmesser: 8 – 10 cm; Höhe 2,5 – 2,8 m; Pfostenhöhe über dem Boden ca. 2 m.
Pfosten schräg einschlagen (60 – 70°).
Befestigung: Mit starkem Draht an den Erdankern zusätzlich abspannen. Drahtspanner zum Nachspannen verwenden (s. Fotos).
2. Zwischenpfosten
Durchmesser 6 cm; Höhe 2,5 – 2,8 m; Pfostenhöhe über dem Boden ca. 2 m.
Pfosten alle 3 m in der Reihe aufstellen.
Dünnere Pfosten sind möglich, dann sollte der Abstand in der Reihe verkürzt werden.
3. Drahtseil
Drahtseil (4 mm Durchmesser) statt einfachem Draht verwenden.
An dem Drahtseil werden später die Aufleitschnüre befestigt.
Das Drahtseil über die Pfosten legen, mit Führungskrampen befestigen.
Am Anfang und am Ende der Reihe an den Erdankern abspannen.
Wartung: Drahtseil kontinuierlich auf Spannung halten, ggf. nachspannen. Spannschloss so verbauen, dass das Gewinde noch Luft hat, um nachgezogen zu werden.
Der Eckpfosten ist mit Draht (im oberen Drittel des Pfostens angebracht) am Erdanker befestigt
Befestigung am Erdanker: Der Draht der den Eckpfosten stabilisiert ist über einen Drahtspanner angebracht (rechts) und das Drahtseil für die Aufleitung der Pflanzen über ein Spannschloss (links). Erdanker befinden sich jeweils am Reihenanfang und -ende
Langlebigkeit
Wahlweise kann die Konstruktion im zweiten Jahr wieder verwendet werden (z. B. für Paprika im Spalier, Stangenbohnen, Zuckermelonen im Chrysanthemennetz, ...) Statt Holzpfählen können auch Pfähle aus Metall genutzt werden, wie sie im Beerenobst- und Weinbau verwendet werden (s. Foto). Die Verwendung von Robinienholz-Pfählen kann die Haltbarkeit des Stützgerüstes verlängern.