Ich gärtnere ...
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Andere gewerbliche Kunden die z.B. Saatgut selbst abfüllen, wenden sich bitte mit ihrer Anfrage per E-Mail direkt an uns: info@bingenheimersaatgut.de.
Hinter den Kulissen
Der Einkauf
Mit vielen Partnerbetrieben zum Sortiment
Die Vermehrung fast aller Sorten unseres Sortiments planen und organisieren Andreas Hernmarck-Wisbar (1. v.r.), Oliver Podszus (2. v.r.) und Albrecht Günther (3. v.r.) in enger Zusammenarbeit mit mehr als 80 Gärtnereien des Initiativkreises. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass am Ende Saatgut in ausreichender Menge in gewünscht hoher Qualität verfügbar ist. Das beginnt mit der Anbauplanung von November bis Januar, geht über Besuche der Betriebe während der Saison bis hin zu Prüfung und Ankauf der Ernte. Darüber hinaus kümmern sie sich um den Zukauf z.B. von Gründüngungssaaten oder Saatgut unserer Partner sowie den Bereich Saatgutverarbeitung (z. B. Saatscheiben und Pillierung). Da die Ansprüche an die Qualität unseres Saatguts seit Jahren zunehmen, unterstützt das Team unsere Vermehrungspartner:innen bei der Saatguterzeugung durch Anbauberatung und stellt ihnen die Erfahrungen der Betriebe zur Verfügung. Gemeinsam mit unserem Gremium „Forschung & Entwicklung“ gehen sie dazu auch verschiedenen Fragestellungen aus der Praxis nach. Zum Beispiel wurde über den Zusammenhang von Bestandsdichte und Tausendkornmasse herausgefunden, wie sich durch die Aussaatstärke eine höhere Homogenität der Korngröße und damit eine höhere Ausbeute der gewünschten Saatgutqualität erzielen lässt.
Mit langem Sommer zur Reife
Einen sehr großen Einfluss auf Wachstum und Gesundheit der Vermehrungspflanzen hat der Standort des Betriebes mit seinen vorherrschenden Boden- und Klimaverhältnissen. Denn um Saatgut zu produzieren, benötigen verschiedene Kulturpfl anzen eine teils erheblich längere Entwicklungszeit als zur Marktreife. Während Radies beispielsweise schon nach einem Monat geerntet werden, brauchen ihre Samenträger bis zur Reife sechs Monate. Ein trockenwarmer und langer Spätsommer ist daher für zahlreiche Kulturen wichtig, um eine hohe Keimfähigkeit des Saatguts zu erzielen. Diese Verhältnisse herrschen aber eher in Ländern mit Mittelmeer-Klima, weshalb wir für mehrere Kulturen wie Möhren und Rote Bete neben unseren regionalen Partnern auch mit Vermehrern in Frankreich und Italien zusammenarbeiten. Als einzigem Standort außerhalb Europas stehen wir mit der Sekem Farm in Verbindung, einer ägyptischen Entwicklungsinitiative, wo sehr wärmebedürftige Kulturen wie Basilikum und Majoran für uns vermehrt werden.
Mit maritimen Klima gegen Schädlinge
Ein weiterer Aspekt der Standortwahl ist, dass das Vorkommen bestimmter Schadinsekten im Übermaß zu Schäden an Blüten und Samenanlagen führen kann. Daher haben wir auch Partnerbetriebe in den Niederlanden und Dänemark, wo das maritime Klima die Vermehrung dieser Insekten verhindert und gute Bedingungen für die Saatguterzeugung von Radies, Rettich, Asia-Salaten und Blumenkohl bietet. Zudem zeigt der Klimawandel mit zunehmend auftretenden Hitze- und Trockenperioden spürbare Folgen. So müssen alte, traditionelle Vermehrungsgebiete innerhalb Deutschlands verstärkt in Bewässerungstechnik investieren. Zum Teil führen Trockenheit und fehlende Luftfeuchtigkeit jedoch auch zu einem erhöhten Druck von Schadinsekten, so dass wir für betroff ene Kulturen wie etwa die Kapuzinerkresse sogar neue Standorte mit maritimer Witterung aufsuchen müssen. Um unsere Netzwerkpartner bei diesen Herausforderungen zu unterstützen und die regionale Saatgutvermehrung für den Ökolandbau zu sichern, haben wir die letzten drei Jahre auch einen Beitrag in Form einer Klimaausgleichszahlung geleistet.