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Wo beginnt Bio?
Ökologische Züchtung – Bio von Anfang an!
Was bedeutet „Bio von Anfang an“?
Wenn das Saatgut nicht nur ökologisch erzeugt, sondern bereits die Sorte unter ökologischen Bedingungen gezüchtet worden ist, sprechen wir von Bio von Anfang an.
Was ist ökologische Züchtung?
Die Züchtung von Pflanzen bezeichnet allgemein die Entwicklung neuer Sorten mit bestimmten Eigenschaften. In der Ökozüchtung findet der gesamte Züchtungsprozess unter den Bedingungen des ökologischen
Landbaus statt. Dabei zeigt sich, welche Pflanzen gute und stabile Erträge bringen, Nährstoffe effizient aufnehmen und von sich aus widerstandsfähig gegen Krankheiten und Schädlinge sind. Es werden vorrangig traditionelle Züchtungsmethoden auf dem Acker genutzt. Biotechnologische Labormethoden sind ausgeschlossen.
Warum brauchen wir neue Sorten?
Neben dem Erhalt von alten, traditionellen Sorten ist es wichtig, neue samenfeste Sorten zu züchten. Wichtige Züchtungsziele dabei sind zum Beispiel die verbesserte Anpassung an verschiedene Standortbedingungen oder Klimaveränderungen, die Anbau- und Lagereignung und Produktqualitäten wie guter Geschmack.
Was ist der Vorteil von samenfesten Sorten?
Aus den Samen dieser Sorten lassen sich wieder und wieder Pflanzen mit denselben Eigenschaften ziehen. Diese Nachbaufähigkeit ermöglicht der Öko-Landwirtschaft, unabhängig von den Agrarkonzernen angepasste Sorten zu züchten und eigenes Saatgut zu erzeugen. Dies ist bei Hybridsorten nicht der Fall, da deren Samen sich nicht für den erneuten Anbau eignen.
1. Züchtung
Bei der Züchtung neuer Sorten kommen nur Methoden und Techniken zum Einsatz, die mit den Prinzipien des Ökolandbaus vereinbar sind. Das heißt unter anderem, dass die natürlichen Kreuzungsgrenzen der Pflanzen respektiert werden und keine Gentechnik zum Einsatz kommt. Um auf natürliche Weise z. B. eine neue Kohlrabi-Sorte zu züchten, vergehen bis zu 15 Jahre.
2. Vermehrung und Saatgutverkauf
Bevor Saatgut einer neuen Sorte in den Handel kommen kann, muss die aus der Züchtung hervorgegangene kleine Samenmenge durch Anbau auf Öko-Betrieben vermehrt werden, damit ausreichend Saatgut für den Verkauf zur Verfügung steht. Das erfordert mehrere Anbaugenerationen und kann einige Jahre dauern.
3. Anbau
Ökologisch gezüchtete Sorten bringen im Vergleich zu Hybridsorten meist geringere Erträge. Zudem sind ihre Früchte weniger gleichförmig und oft auch nicht gleichzeitig erntereif. Daher bedeutet ihr Anbau etwas mehr Aufwand. Dafür überzeugen sie durch Robustheit auf dem Feld, guten Geschmack und Bekömmlichkeit.
4. Vermarktung
Wichtig für die Unterstützung der Ökozüchtung und Verbreitung ihrer Sorten ist die Nachfrage nach deren Erzeugnissen. Die Kennzeichnung mit dem bioverita-Label hilft dabei, dass frische wie auch verarbeitete Produkte dieser Sorten leicht im Laden erkannt und ausgewählt werden können.