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Wintergemüse im geschützten Anbau

Wer seine geschützten Flächen auch in der Nachsaison intensiv nutzt, kann mit etwas Experimentierfreude neue Kulturen etablieren und so ein vielfältiges Sortiment auch im Winter anbieten. Neben den Klassikern Feldsalat und Postelein bereichern Baby-Leaf-Salate, Blattgemüse und Snacksize-Gemüse das Angebot – der Winter wird so zur Erntezeit.
 
Auf dieser Seite finden Sie:

Praktische Hinweise zur Planung und Vorbereitung

  • Pflanzkulturen: Voranzucht rechtzeitig starten, als Faustregel gilt: Alles, was bis zum 15. Oktober gepflanzt ist, kann bis Weihnachten geerntet werden
  • Flächenplanung für Direktsaaten: Zwischen dem Abräumen der Vor-Kultur und der Aussaat sollten ca. 3-4 Wochen liegen
  • Kulturen mit mehrmaligem Schnitt: Reihenabstand von mindestens 15 cm. Nach der Ernte einen Hackgang einplanen.
  • Flächen vorbereiten:
    • den Boden gründlich lockern und gleichmäßig durchmischen. Nach Sommerkulturen können die Verteilung der Salzgehalte und die Bodenstruktur sehr ungleichmäßig sein. Anschließend durch Rückverfestigen für Bodenschluss sorgen.
    • für Direktsaaten: Falsches Saatbeet mit Vlies, Abflammen vor der Aussaat und im Vorauflauf
  • Erntetechnik und Arbeitskraftbedarf für die Aufbereitung kalkulieren (waschen und mischen, Verpackung und Präsentation) 

Sortenempfehlung

Wer den gemischten Anbau bevorzugt, kann auf das Pikante Asia-Quartett G727 zurückgreifen.

Kulturführung im geschützten Anbau

  • Bewässerung: So trocken wie möglich, so feucht wie nötig.
    • Über Lüften und Ventilation die Luftfeuchte möglichst niedrig halten.
    • Vor der Saat gießen, später besser Tropfschläuche statt Überkopfberegnung verwenden.
    • Seltene und etwas größere Wassergaben sollten häufigen Wassergaben vorgezogen werden.
  • Temperaturführung
    Von etwa Mitte November bis Mitte Februar, wenn die Anzahl der Lichtstunden unter 10 h/Tag liegt, hat das Heizen keine ertragssteigernde Wirkung, da die meisten Pflanzen ihr Wachstum einstellen. Vielmehr können hohe Temperaturen zu weichem Blattgewebe und dadurch zu stärkerem Pilzdruck führen.
  • Frosttoleranz
    Fast alle Blattgemüse und Wurzelgemüse sind frosthart. Dabei ist nicht die tiefste Temperatur entscheidend, sondern die Geschwindigkeit des Temperaturabfalles. Daher die Kulturen bei stärkeren Kahlfrösten abdecken, um die Qualität zu sichern.
  • Vliesabdeckung
    • Bei Frost kann eine Vliesbedeckung Schäden an der Kultur verhindern und die Wachstumszeit noch etwas verlängern. Am schonendsten ist die Abdeckung, wenn mit Hilfe von Federstahlstäben kleine Netztunnel gebaut werden.
    • Bis -10 °C reichen Vliese mit 17 g/m² aus. Sie bieten bereits einen guten Frostschutz, wenn es durch Tau und Verdunstung feucht wird und friert. Dabei lassen sie morgens mehr Licht durch und trocknen schneller ab als stärkere Vliese.
    • Starke Wintervliese können zusätzlich bei starkem Frost (unter -10 °C im Haus) eingesetzt werden.
    • Bei Temperaturen von 5 °C und mehr sollten die Vliese wieder abgenommen werden.
  • Heizen
    Ziel sollte es sein, möglichst keine Heizenergie zu investieren. Wer sein Haus trotzdem frostfrei heizen möchte, sollte Lüftungsführung und Heizkurve so einstellen, dass ein möglichst trockenes und dem wenigen Licht angemessenen Klima entsteht. 

Buchtipp

„Winter ist keine Hauptwachstumszeit, aber Erntezeit“, sagt Wolfgang Palme. Er hat jahrelang im Wintergemüseanbau geforscht und seine Erfahrungen und Erkenntnisse in seinem praktischen Ratgeber Frisches Gemüse im Winter ernten festgehalten.

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Baby-Leaf-Salate

  1. Sortenauswahl
    • Am besten kommen beim Kunden Mischungen mit verschiedenen Farben, Formen und Geschmäckern an. Dabei hat sich eine Mischung aus mindestens 5 verschiedenen Sorten bzw. Arten bewährt.
    • Für Bestände, die mehrmals geerntet werden sollen, empfehlen wir den sortenreinen Anbau und das Mischen nach der Ernte, da die Sorten unterschiedlich schnell wachsen und wieder nachwachsen. So kann je nach Wunsch und Verfügbarkeit in unterschiedlichen Mengenanteilen geerntet werden.
  2. Wachstumsverhalten
    • Spinat und Salate stellen ihr Wachstum im Dezember und Januar (Tageslänge < 10 h) fast vollständig ein.
    • Asia-Salate, Blattsenfgewächse und Kreuzblütler (v. a. Brassica juncea) wachsen fast durchgängig weiter.
  3. Aufbereitung
    • Wegen der zarten Blattbeschaffenheit ist es wichtig, die Salate früh zu ernten und zügig zu waschen bzw. nachzubereiten.
    • Gute Erfahrungen haben einige Betriebe damit gemacht, die Salate in großen Wassertonnen zu waschen und gleichzeitig zu mischen. Manche Betriebe nutzen selbstgebaute Waschtrommeln.
    • Ausschlaggebend ist ein guter Schutz nach der Ernte. Dafür werden große Plastikbeutel, die in die Kisten eingelegt werden, verwendet. Alternativ können die Salate auch in gutes Papier eingeschlagen werden, ähnlich wie bei Chicoréeknollen.
  4. Lagerung 
    • Baby-Leaf sollte unmittelbar nach der Ernte aufbereitet und vermarktet werden. Bei einer Lagerdauer von über einem Tag ist mit Qualitätseinbußen zu rechnen.
    • Lagertemperatur: optimal bei 1 °C, möglich bei ≤ 8 °C

Die dargestellten Arten und die Anbauhinweise dazu sind als eine Anregung zu sehen, um mit dem Anbau zu beginnen und über die Jahre durch gesammelte Erfahrungen auszubauen. Über Anregungen aus Ihrer Praxis freuen wir uns sehr und entwickeln die Vorschläge gerne weiter!

Snacksize-Wintergemüse und Blattgemüse zur Ganzpflanzenernte

Im Gegensatz zu den üblichen Empfehlungen lassen sich einige Arten aufgrund ihrer hohen Frosttoleranz auch im Winter kultivieren.
Da die Anbauzeiträume und Bedingungen dann meist nicht ausreichen, um die klassischen Erntegrößen zu erreichen, kann es interessant sein, dieses Gemüse im Snacksize-Format anzubieten. 
Erfahrungsgemäß kommt das kleine Format sehr gut bei den Kunden an und überzeugt durch seine Zartheit und Frische in der sonst kargen Jahreszeit.

Die vorliegenden Empfehlungen beziehen sich auf den Kalthausanbau ohne Heizung.

Anbauzeitpunkt und Voranzucht

In der Regel können die Pflanz-Kulturen ab Anfang August gesät und draußen in Multitopfplatten vorgezogen werden.

Der Zeitpunkt zum Räumen der Sommerkultur sollte bereits bei der jährlichen Anbauplanung gut abgewogen werden. Meist ist es wirtschaftlich sinnvoller eine frühzeitige Folgekultur zu etablieren, als bis zur letzten Paprika oder Tomate im Oktober zu warten. Beispielsweise: Räumen der Sommerkultur bis 10. Oktober, Bodenbearbeitung und Pflanzung zum 15. Oktober abschließen.

Buchtipp

Der amerikanische Bio-Pionier Eliot Coleman beschreibt in seinem Handbuch Wintergärtnerei anschaulich, wie Wintergemüseanbau gelingen kann.

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